Wildmuskat

Die Geschichte der Rebsorte Wildmuskat
Die Rebsorte Wildmuskat ist das Ergebnis von mehr als 30 Jahren Beobachtung und Erfahrung im Umgang mit der Natur in unserem Weingut.
Die Anfänge im Weinberg
Natürliche Vermehrung durch Aussaat von Kernen und freie Befruchtung ohne menschliches Zutun brachte den Wildmuskat hervor. Und so weiß heute auch niemand genau, welche andere Sorte den lembergerverwandten Kern befruchtet hat.Man vermutet, es soll eine frühreife Bukettsorte gewesen sein.
Nach jahrelangen Beobachtungen und Selektion aus mehr als 200.000 kleinen Pflanzen stach ein besonders schöner, gesunder Rebstock aus der Masse heraus. Dieser wurde dann von Gerhard Strecker, dem Gründer unseres Weingutes, selektioniert und genauer untersucht. Im Jahr darauf zeigten sich weitere markante Eigenschaften, die die Waldtiere Fuchs, Hase und Reh als erste entdeckten: Die frühe Reife und das betörende Muskataroma der Trauben. Das Potential in diesem Stock wurde erkannt und nach und nach wurden weitere Rebstöcke vermehrt. Zuerst bekam der Stock der vermuteten Abstammung nach den Namen „Muskat-Lemberger“.
Vielversprechende Entwicklung im Keller
Vor mehr als 30 Jahren war es das erste Mal möglich, versuchsweise einige Liter Wein aus dieser Rebsorte auszubauen. Das starke Muskataroma und die Note von Wildrosen fielen bei den ersten Proben besonders auf und so fiel schnell der Entschluss, diese Sorte weiter auszubauen und zu fördern.
Nach weiteren Prüfungen im Keller war es dann im Jahr 1991 soweit: Der erste Jahrgang wurde vorgestellt. Seitdem wurde der Wildmuskat immer weiter ausgebaut und in harmonische Cuvées eingebracht. Im Jahr 2003 wurde dann der Sortenschutz erteilt. Der wilden und natürlichen Entstehungsgeschichte nach und wegen des charakteristischen Aromas wurde in diesem Verfahren der endgültige Name festgelegt: Wildmuskat.
Wie es weiter geht
Nächster Schritt ist nun nach weiteren langjährigen Prüfungen die Aufnahme des Wildmuskates in die offizielle Sortenliste. Bis dahin dürfen die Weine nur mit dem Zusatz „aus Versuchsanbau“ vertrieben werden. Trotz dieser langwierigen bürokratischen Hürden hat der Wildmuskat schon viele Freunde gewonnen. So schrieb Stuart Pigott in seinem kleinen genialen Weinführer: „[…] Kaum eine Rebsorte hat einen passenderen Namen als diese […] neue Traube, […] die möglicherweise die weltbesten Noveau-Rotweine hervorbringt“.
